Seit genau 1 Jahr besteht nun bei der ambulanten Krankenpflege der AWO Mitterteich die Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz. Sie soll die Angehörigen der Patienten entlasten, indem sie eine Pause bei der täglichen Pflege ermöglicht. Einmal wöchentlich können Angehörige den an Demenz erkrankten Menschen in die Räume des Pflegedienstes im neuen „Haus der Pflege“ bringen, um ihn dortdienstags in der Zeit von 14.00 bis 17.00 betreuen zu lassen. Die Gruppe hat enormen Zulauf und ist inzwischen mit 11 regelmäßig teilnehmenden Patienten ausgelastet. Immer wieder kommen Anfragen um Aufnahme, so dass die Leiterin der Gruppe, Gudrun Brill, schon erwägt, eine zweite Gruppe zu gründen, weil es im gesamten Landkreis Tirschenreuth nur zwei Betreuungsgruppen gibt. Die Betreuungsnachmittage werden von einer examinierten Krankenschwester begleitet, die über eine gerontopsychiatrische Zusatzausbildung verfügt. Unterstützt wird sie dabei von mehreren ausgebildeten Betreuungsassistentinnen und ehrenamtlichen Helferinnen, die in einer 30-stündigen Ausbildung durch die Alzheimer Gesellschaft auf diese Aufgabe vorbereitet wurden. Viel Wert wird dabei auf eine wertschätzende und tolerante Atmosphäre gelegt. Ein wiederkehrender Ablauf, der sich an den Bedürfnissen, Gefühlen und Fähigkeiten der Betroffenen orientiert, sorgt für Sicherheit, Geborgenheit und Orientierung. Ziel ist es, dass sich die Teilnehmer wohlfühlen und harmonische, gesellige Stunden mit anderen verbringen. Altbekannte Lieder sollen gesungen werden, dabei wird Kaffee getrunken. Den Erkrankten werden durch leichte Bastelarbeiten und Gesellschaftsspiele kleine neue Impulse gegeben, um die noch vorhandenen geistigen Ressourcen zu aktivieren. „In erster Linie geht es doch darum, den Menschen in diesem Lebensabschnitt noch so viel Glück wie möglich zu bereiten und ihnen auch ein Stück Würde zurückzugeben. Eine Würde, die ihnen die Krankheit nimmt“, da sind sich Gudrun Brill und ihr Betreuungsteam einig.
(Text und Bild: AWO Mitterteich für die Zeitschrift des AWO-Bezirksverbandes Niderbayern-Oberpfalz Helfer-Ausgabe Juni 2012)