Arbeiterwohlfahrt im Kreis beschäftigt 54 Mitarbeiter – Mitterteicher Tafel besonders gefragt

Zu einem enorm starken Wohlfahrtsverband hat sich die Arbeiterwohlfahrt im Landkreis gemausert.
Derzeit beschäftigt der Kreisverband 54 Mitarbeiter, die in 21 Fahrzeugen unterwegs sind. Insgesamt werden 180 Patienten versorgt.
In Neusorg, so berichtete Kreisgeschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl, wurde vergangene Woche im Ärztehaus ein eigenes Büro eingerichtet. Dort werden nun künftig regelmäßig Sprechstunden rund um
die Pflege abgehalten.
Im Winter sind wieder Märchenstunden für Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren geplant. Ein erster Versuch im vergangenen Jahr habe sehr positive Resonanz erfahren. Gut werde auch die Kindererholung angenommen. 27 Buben und Mädchen aus dem Erlös des „Bunten AWO-Ladens“ werden dabei betreut. Ein ausdrückliches Dankeschön galt der Bevölkerung, die immer wieder gut erhaltene
Waren zur Verfügung stellt.
Zur Mitterteicher Tafel merkte Bienlein-Holl an, dass mittlerweile mehr als 600 Abholer registriert sind. Tendenz weiter steigend. „Fast an jeden Öffnungstag lassen sich neue Abholer registrieren.“ Für die Geschäftsführerin auch eine Konsequenz der massiven Wirtschaftskrise, die anscheinend noch länger andauern werde, als ursprünglich vermutet. Trotz eilig beschlossener nationaler und internationaler Rettungsschirme würden die Einschnitte in die Wirtschaft und deren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt immer heftiger, betonte sie.
Aus der Sicht der Wohlfahrtsverbände könne man die Maßlosigkeit und die Gier, die von den Finanzmärkten ausgegangen sei und weite Teile der Gesellschaft weltweit erfasst habe, nur verurteilen. Millionen Boni, Pensionen, Riesenabfindungen sowie ein unerträgliches Luxus-Gehabe müsse ein Riegel vorgeschoben werden. Die Verursacher dieser Fehlentwicklung müssten zur Rechenschaft gezogen werden.
Die AWO, die stets für die Schwächsten der Gesellschaft eingetreten sei, fordere eine angemessene Besteuerung der Leistungsfähigen, die gerade in der Krise einen Sonderbeitrag zur Stabilisierung leisten
müssten. Zudem müssten Konjunkturprogramme auch die Förderung des Arbeitsmarktes und zur Stabilisierung von Sozialstrukturen beitragen.
Zur Vermeidung von Kinderarmut sei eine angemessene Grundsicherung schon alleine aus humanitären Gründen nötig. „Arbeit muss so bezahlt werden, dass Vollerwerbstätige davon ihren Lebensunterhalt bestreiten können.“ Die Werte der AWO, Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit, seien in der Krise wichtiger denn je.

aus oberpfalznetz.de