Netzwerk für schnelle Hilfe geknüpft
Arbeiterwohlfahrt feiert 25 Jahre Krankenpflege und Bürgerhilfsstelle – Beginn mit einer Schwester

„Wir sind Ansprechpartner für ratsuchende Menschen geworden. Wir konnten häufig weiterhelfen und haben
ein Netzwerk geschaffen, das schnelle Hilfe erlaubt.“ Mit gewissem Stolz blickt Hannelore Bienlein-Holl, Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (AWO), auf ein arbeitsreiches Vierteljahrhundert zurück.
Am Samstag steht das 25. Jubiläum der Bürgerhilfsstelle und der ambulanten Krankenpflege des Kreisverbandes im Mittelpunkt einer großen Feier. Hannelore Bienlein-Holl weiß, wovon sie redet, denn sie ist von Anfang an dabei gewesen.

Vor 25 Jahren startete die Arbeiterwohlfahrt Bürgerhilfsstelle und ambulante Krankenpflege in Mitterteich. Mit dabei waren (von links) Erich Tilp, Hannelore Bienlein-Holl und Krankenschwester Helga Wenzel.

Vor 25 Jahren startete die Arbeiterwohlfahrt Bürgerhilfsstelle und ambulante Krankenpflege in Mitterteich. Mit dabei waren (von links) Erich Tilp, Hannelore Bienlein-Holl und Krankenschwester Helga Wenzel.

Bedarf war da Von 1983 bis 1998 war sie AWO-Kreisvorsitzende, seitdem ist sie Geschäftsführerin. Als Kreisvorsitzender steht der Fuchsmühler Erich Köllner seit elf Jahren an der Spitze. Die Arbeiterwohlfahrt hat sich 1984 die Entscheidung nicht leicht gemacht, eine Bürgerhilfsstelle und eine ambulante Krankenpflege zu gründen. Der Bedarf war da, obwohl bereits die katholische Kirche auf diesem Gebiet in Mitterteich und Umland segensreich tätig war. „Aller Anfang war schwer“, erinnert sich heute Hannelore Bienlein-Holl.
Büro am Johannisplatz
Das erste Büro wurde am Johannisplatz eröffnet. Die Einrichtung bestand aus zwei ausgedienten Küchenstühlen, einem nicht dazu passenden Tisch und einer alten Schreibmaschine aus dem Privatbesitz
von Bienlein-Holl. „Aber Patienten, Hilfsbedürftige und Ratsuchende fanden zu uns sehr schnell Kontakt“,
erinnert sich die Geschäftsführerin.
Ein großes Glück bedeutete, dass gleich zu Beginn Helga Wenzel ihre Arbeit aufnahm, eine engagierte und qualifizierte Krankenschwester, die sich ab dem ersten Tag voller Eifer in ihre neue Aufgabe stürzte. „Neben ihrer fachlichen Beanspruchung nahm sich Frau Wenzel immer für ein persönliches Gespräch oder ein paar aufmunternde Worte Zeit“, erinnert sich Hannelore Bienlein-Holl. Überstunden gehörten sowohl für die Krankenschwester als auch für Erich Tilp, der in der Bürgerhilfsstelle für die Abrechnungen und den Schriftverkehr verantwortlich war, dazu. Im Mai 1984 wurde schließlich die Bürgerhilfsstelle und im Juli des
gleichen Jahres die ambulante Krankenpflege eröffnet.
Wurden anfangs acht Menschen betreut, waren es zehn Jahre später schon 27 Patienten. Heute kümmern
sich 33 Krankenschwestern um 198 Patienten. Geleitet wird die Pflege von Maria Siller, die vor zehn Jahren
zur Arbeiterwohlfahrt stieß. Insgesamt umfasst das Team heute 54 Mitarbeiter, darunter auch zahlreiche Zivildienstleistende. Insgesamt 21 Fahrzeuge hat die AWO im Einsatz.
Kindern Ferien ermöglicht
1995 wurde das Angebot um „Essen auf Rädern“ erweitert. 1997 eröffnete der Kreisverband das betreute Wohnen am Dennerleinplatz mit derzeit 19 Wohnungen. Seit fünf Jahren gehört die Seniorenresidenz in Plößberg mit dazu. Weitere Standbeine sind der „Bunte AWO-Laden“, mit dessen Erlös jedes Jahr 25 Kinder aus sozial benachteiligten Familien eine Woche lang kostenlos in die Ferien geschickt werden.
Tafel für Bedürftige
Schließlich hat die Arbeiterwohlfahrt großen Anteil an der Gründung der Mitterteicher Tafel vor zwei Jahren.
Derzeit gibt es 115 Bedarfsgemeinschaften, die zweimal wöchentlich für sich und ihre Angehörigen günstig
Lebensmittel bekommen. Unterstützung erfährt die AWO hier von vielen ehrenamtlichen Helfern. „Wir verstehen uns als Dienstleister ohne Wenn und Aber. Im Mittelpunkt steht der Mensch“, unterstreicht Hannelore Bienlein-Holl. Deshalb freut sie sich auch über eine reibungslose und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit anderen Wohlfahrtsverbänden.