Arbeiterwohlfahrt erörtert die Situation demenzkranker Menschen
Das Leben nicht vergessen

Mit dem Umgang mit Dementen beschäftigte sich der Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt in seiner jüngsten Sitzung. Einstimmig begrüßt wurde die Initiative des Landesfachausschusses Altenhilfe: „Manches kommt mir nicht mehr in den Sinn – Das Leben nicht vergessen“.
Kreisvorsitzender Erich Köllner erinnerte zunächst an die Aktivitäten des zu Ende gehenden Jahres. So konnte der Kreisverband Tirschenreuth mit 338 Neuaufnahmen den 1. Preis im Mitglieder-Wettbewerb entgegennehmen.
Köllner sah in der Bereitschaft vieler Menschen, AWO-Mitglied zu werden, auch die Unterstützung sozialen Engagements und Zustimmung zu den Diensten der AWO. Ein wesentliches Thema der Sitzung war allerdings die Forderung, bei der Einstufung von dementiell erkrankten Menschen, den tatsächlichen Betreuungsbedarf anzuerkennen.
So sei auch die Überlastung der pflegenden Angehörigen wahrzunehmen und die Leistungen im ambulanten Bereich anzupassen.
Kreisgeschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl informierte, dass in Deutschland derzeit etwa 1,2 Millionen Menschen mit einer demenziellen Erkrankung leben. Jährlich trete
die Erkrankung bei ca. 200 000 Menschen neu auf. Wenn man den Zeitraum von der Diagnosestellung bis zum Tod betrachte, sei der einzelne Mensch etwa acht bis zehn Jahre betroffen. „Das bedeutet“, so Bienlein-Holl, „für viele Kranke annähernd ein Zehntel ihres Lebens.“
Etwa zwei Drittel der an Demenz erkrankten Menschen werde zu Hause von Angehörigen und Freunden gepflegt und betreut. Aber selbst bei einem Aufenthalt in Pflegeeinrichtungen ist das Engagement der Angehörigen überdurchschnittlich hoch.
„Dies zeigt deutlich, dass eine dementielle Erkrankung nicht nur den erkrankten Menschen betrifft, sondern auch seine Familie und sein soziales Umfeld. „Über die geplanten Aktionen und Veranstaltungen der einzelnen Ortsvereine wurde im Anschluss diskutiert und ein gemeinsames Arbeitsprogramm für 2010 erarbeitet. Köllner
dankte besonders Alfred Schuster, der als neugewählter Ortsvereinsvorsitzender „Westlicher Landkreis“ in Neusorg die Kinder zu einer monatlichen Lesestunde einlädt. Mitglieder des Ortsvereins haben sich bereiterklärt, „Märchen und Erzählungen aus aller Welt“ den Kindern nahezubringen. Am 10. Dezember kommt Horst Schwarz, der bekannte Märchenerzähler aus Nürnberg. Er liest um 17 Uhr, um 19 Uhr steht er Erzieherinnen beim „Umgang mit Märchen“ zur Verfügung.

Text: Hannelore Bienlein-Holl