Nadine Wimmer ist glücklich. „Ich bin schon froh, dass ich das so durchgezogen habe“, sagt die 21-jährige Tirschenreutherin. Am Dienstag hat sie ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Arbeiterwohlfahrt beendet. Jetzt sucht sie einen Studienplatz. Berufswunsch: Sozialpädagogin.

Die 21-jährige Nadine Wimmer (links) liest Annamaria Betzl aus der Heimatzeitung vor. Ein ausgesprochen gutes Zeugnis stellen AWO-Geschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl und Pflegedienstleiterin Maria Siller der jungen Dame aus.

Nadine Wimmer machte im vergangenen Jahr ihr Abitur am Stiftland-Gymnasium. Weil sie bei ihrem gewünschten Studienplatz nicht zum Zuge kam, entschloss sich die hübsche
Tirschenreutherin, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu belegen, und zwar bei der Arbeiterwohlfahrt. Vor ihr lag eine 38,5 Stundenwoche, jedes zweite Wochenende war
sie auch mit Essen ausfahren dran. Dafür gab es ein monatliches Taschengeld von 300 Euro und 27 Tage Urlaub. Zu ihren Aufgaben gehörte es, für die Bewohner des Betreuten
Wohnens, aber auch andere Senioren, einzukaufen.
Außerdem begleitete sie die ihr anvertrauten Personen zu Arztbesuchen und Behördenterminen, zu Veranstaltungen und vielem anderen mehr. „Die Arbeit macht Spaß, ist abwechslungsreich und auch fordernd“, sagt sie. „Ich habe viele nette Leute kennengelernt.“ Die 21-Jährige verhehlt nicht, dass ihr der Abschied nicht leicht fällt. „Wir hatten eine tolle Zusammenarbeit und ein tolles Team. Ich habe vieles gelernt und bin reifer geworden.“
Jetzt versucht Nadine Wimmer noch einen Studienplatz „Soziale Arbeit“ zu bekommen. „Ich will mit den Menschen arbeiten. Da kann ich mich voll und ganz verwirklichen.“ AWO-Geschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl ist glücklich, dass Nadine Wimmer ihr Soziales Jahr so viel Freude machte. Sie beschreibt die junge Dame als liebenswert, hilfsbereit und umsichtig. „Sie wird ihren Weg machen“, ist sie sich sicher.

Freiwilliges soziales Jahr
Seit 1963 bietet die Arbeiterwohlfahrt interessierten jungen Frauen und Männern das Freiwillige Soziale Jahr an. Das versteht sich als Übungsfeld für soziales, praktisches
und gesellschaftliches Engagement. Gerade in Zeiten der Jugendarbeitslosigkeit will die AWO einen Beitrag zur persönlichen und beruflichen Selbstverwirklichung leisten. „Das
Freiwillige soziale Jahr bietet für viele erstmals die Möglichkeit, einen Einblick in praxisbezogene Arbeitsstrukturen zu bekommen, wodurch auch die eigene persönliche Orientierung gefördert wird“, so Kreisgeschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl. Die AWO bietet Einblicke und Mitarbeit in die Pflege und Mobile Hilfsdienste, aber auch im Betreuten
Wohnen, Essen auf Rädern, Bunter AWO-Laden und Mitterteicher Tafel. Ein FSJ ist unabhängig vom Schulabschluss, sozialer Herkunft, Nationalität, Religion sowie körperlicher
und geistiger Fähigkeiten. „Alle haben die gleichen Chancen“, sagt Hannelore Bienlein-Holl. Wichtig sei es, den jungen Menschen eine vorurteilsfreie, tolerante und offene Weltanschauung zu vermitteln oder weiter auszubauen. Dazu gibt es ein monatliches Taschengeld von 300 Euro. Wer also Interesse an einem Freiwilligen Sozialen Jahr hat, sollte sich umgehend bei der AWO, Telefon 09633/3888 melden. Heuer werden sogar zwei Plätze bereit gestellt. Ein Führerschein sollte vorhanden sein.