Arbeiterwohlfahrt möchte Tagesbetreuung anbieten – Ehrenamtliche Helfer gesucht

Einen Informationsnachmittag zum Thema Demenz veranstaltete kürzlich die Arbeiterwohlfahrt. Im Bild (von links) Projektleiterin Gudrun Brill, Geschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl, Diplom-Sozialpädagoge Georg Pilhofer und Pflegedienstleiterin Maria Siller.

Einen Informationsnachmittag zum Thema Demenz veranstaltete kürzlich die Arbeiterwohlfahrt. Im Bild (von links) Projektleiterin Gudrun Brill, Geschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl, Diplom-Sozialpädagoge Georg Pilhofer und Pflegedienstleiterin Maria Siller.

Eine Tagesbetreuung für demente Patienten möchte die Arbeiterwohlfahrt im neu erworbenen ehemaligen Höftmann-Anwesen in der Marktredwitzer Straße anbieten. Derzeit sucht die AWO noch Personen, die sich zu ehrenamtlichen Demenzhelfern ausbilden lassen wollen.
AWO-Kreisgeschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl hatte kürzlich zu einem Informationsnachmittag ins Evangelische Gemeindehaus eingeladen.
Zu der Veranstaltung mit dem Diplom-Sozialpädagogen Georg Pilhofer von der Diakonie Amberg, AWO-Projektleiterin Gudrun Brill und AWO-Pflegedienstleiterin Maria Siller waren rund 40 Zuhörer gekommen. „Viele wissen gar nicht, was Demenz eigentlich ist, für viele ist das absolutes Neuland“, sagte Hannelore Bienlein-Holl eingangs.
Auch Angehörige leiden Georg Pilhofer, Leiter der Gerontopsychiatrischen Koordinationsstelle Oberpfalz mit Sitz in Amberg, betonte, dass in Mitterteich ein Kompetenzzentrum in Sachen Demenz entstehen soll. Das vorgelegte Konzept der Arbeiterwohlfahrt finde seine vollste Zustimmung, darauf könne gebaut werden. Pilhofer stellte die Krankheit näher vor und machte deutlich, dass unter Demenz nicht nur der Patient selbst, sondern auch die Angehörigen zu leiden hätten. In Deutschland gibt es derzeit rund 1,5 Millionen demenziell erkrankte Menschen.
Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung steige mit zunehmendem Alter. So sei bei den über 80-Jährigen jeder Vierte erkrankt, bei den über 90-jährigen sei die Hälfte der Menschen betroffen. „Demenz ist eine chronische fortschreitende Hirnleistungsstörung mit immer größerem Gedächtnisverlust“, sagte Pilhofer.
Besondere Merkmale der Krankheit seien Denkstörungen, eine Beeinträchtigung der Urteilsfähigkeit, Veränderungen im Sozialverhalten, der Verlust lebenspraktischer Fähigkeiten und Persönlichkeitsstörungen. „Demenzkranke werden oft wieder wie kleine Kinder“, so Pilhofer.
Fünftägige Schulung
Die Arbeiterwohlfahrt will heuer gemeinsam mit der Bayerischen Alzheimer Gesellschaft eine fünftägige Schulung für ehrenamtliche Helfer anbieten. Nach Abschluss dieses Lehrgangs erhalten die Teilnehmer eine Zertifikat, das sie als geschulte Helfer ausweist. Dadurch können sie auch stundenweise für ihren Einsatz entlohnt werden.
Alle pflegenden Angehörigen, die Interesse an einer Tagesbetreuung von Demenzkranken haben, können sich unter Telefon 09633/3888 bei der AWO-Geschäftsstelle in Mitterteich melden. Auch wer an der fünftägigen Schulung teilnehmen und sich zum Demenzhelfer ausbilden lassen will, soll sich dort melden.

Bild und Text: Josef Rosner für Der Neue Tag