Ausstellung „Sakrale Kunst in der vorösterlichen Zeit“ bis Gründonnerstag zu sehen
Gut in die Fastenzeit passt eine neue Ausstellung im AWO-Haus der Pflege. Zu sehen sind beeindruckende Bilder des Tirschenreuthers Hans Schiffmann, der sich vor allem Christusmotiven verschrieben hat, sowie sakrale Kunstgegenstände der Waldsassenerin Marianne Grzesina.
Geöffnet ist die Ausstellung bis einschließlich Gründonnerstag werktags jeweils von 10 bis 12 Uhr. AWO-Kreisgeschäftsführerin Hannelore Bienlein- Holl nannte es eine gute Tradition, dass es die Arbeiterwohlfahrt einheimischen Künstlern ermöglicht, ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Kurz stellte sie die Künstler vor.
Marianne Grzesina war früher Lehrerin, doch die Kunst war immer ihr Hobby. „Sie hat sich der religiösen Volkskunst verschrieben und auf Arbeiten verlegt, die früher in den Klöstern hergestellt wurden“, sagte Bienlein- Holl. Diese kunstvollen Stücke sind ein Teil der Ausstellung. Schon früh, so die Sprecherin, war die Künstlerin von dieser ganz besonderen Art fasziniert. Abschließend dankte sie Marianne Grzesina dafür, dass sie ihr Können und Wissen an die junge Generation weitergibt.
„Er war Porzellanmaler und Deko- Designer“, stellte Hannelore Bienlein- Holl den Tirschenreuther Hans Schiffmann vor. Seine künstlerische Arbeit präsentierte Schiffmann schon bei Ausstellungen in Mailand, Florenz und München. Bekannt ist er außerdem durch die Präsentation vieler Karpfenskulpturen, die seine Handschrift tragen. Gestaltet hat Schiffmann seine sehenswerten Bilder in Acrylfarben, Öl und Bleistift. Ruhestandsgeistlicher BGR Alfons Vollath ging auf die religiösen Fragen der Fastenzeit ein. Der Geistliche bekannte, dass auch er früher als Porzellanmaler tätig war, ehe ihn die Berufung ereilte. Sein Abitur machte er 1963 in Fockenfeld. „Vom Porzellanmaler zum Priester“, skizzierte er seine Lebenslaufbahn. Auch in seinem priesterlichen Wirken kam ihm das Gelernte zugute: „Ich habe selber Plakate entworfen und gemalt.“
Die Ausstellung im „Haus der Pflege“ betrachtete er aus theologischem Hintergrund. Als zentrales Thema nannte er die Karwoche. Vom Palmsonntag aus, wo Jesus noch umjubelt wurde, gehe es hinein in die traurigen Tage. Pfarrer Vollath erinnerte daran, dass Jesus am Gründonnerstag die erste heilige Messe feierte. „Wein, Brot und Kelch sollten im Mittelpunkt stehen. Dies war damals so und ist es heute noch.“ Weiter sagte er: „Bei allen Gottesdiensten feiern die Gläubigen den Tod und die Auferstehung. Tod, Kreuz und Auferstehung gehören eng zusammen.“ Pfarrer Vollath betonte, dass das Kreuz in der Ausstellung eine große Rolle spielt.
Die Kreuzwegandachten führten die Menschen in der vorösterlichen Zeit auf den Leidensweg, den Tod und die glorreiche Auferstehung hin. Als Höhepunkt und Abschluss der Karwoche sah der Geistliche die Osternacht. „Mit dem Gloria erklingen wieder die Kirchenglocken, der Tod ist überwunden.“ Humorvoll meinte der Pfarrer, das „Halleluja“ erinnere ihn an das bayerische Jodeln und gab gleich eine Kostprobe. Der Ausstellung wünschte er viele Besucher. Der Eintritt ist frei.
Quelle: Der Neue Tag – 13.03.2012