Diskussion über öffentlichen Nahverkehr in Mitterteich – Nicht alle Wünsche erfüllbar

„Die Stadt Mitterteich ist verkehrstechnisch aktuell die bestversorgte Gemeinde im Landkreis“, betonte Peter Zimmert vom Landratsamt Tirschenreuth bei einem Informationsabend zum öffentlichen Nahverkehr im Mehrgenerationenhaus. „An der Haltstelle Oberer Marktplatz halten jeden Tag 44 Busse.“ Dennoch gab es in der Diskussion Kritik am bestehenden Angebot.

Bürgermeister Roland Grillmeier freute sich über den guten Besuch und dankte Peter Zimmert für sein Engagement. Grillmeier verhehlte nicht, dass sich die Mitterteicher an der landkreisweiten Umfrage zur Bedarfsermittlung nur spärlich beteiligt hätten. Zunehmend wichtiger werde eine flexible Mobilität.

Peter Zimmert informierte, dass es derzeit im Landkreis 32 Linien zu betreuen gebe. Derzeit werde ein neues Konzept erstellt. „Damit wollen wir neue Wege gehen.“ Projektleiter Thomas Huber von der Regionalbus Ostbayern GmbH (RBO) machte deutlich, dass das neue Mobilitätskonzept für den Landkreis bayernweit Beachtung finden werde. In etwa vier Wochen sollen die erste Maßnahmen umgesetzt werden.

SPD-Ortsvorsitzender Johann Brandl äußerte in der anschließenden Diskussion die Meinung, wonach Mitterteich im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs massiv unterversorgt sei. Die meisten Probleme bereite Berufspendlern die Fahrt nach Weiden. Hier seien Verbesserungen notwendig. Thomas Huber erwiderte, dass die Pendlerzahlen bekannt seien. Allerdings machte er deutlich, dass nicht alle Berufsgruppen und alle Randzeiten berücksichtigt werden könnten. Peter Zimmert ergänzte, dass sich das neue Angebot soweit wie möglich an den Wünschen der Bevölkerung orientiere.

Anpassung der Fahrzeiten

Ulrike Riedl kritisierte, dass kein Bus von Mitterteich nach Marktredwitz fahre. Auch Hans Lugert bat darum, diesen Bereich nicht zu vernachlässigen. Peter Zimmert konnte ihnen nur wenig Hoffnung machen, dass sich das in Zukunft ändern könnte. Dennoch sicherte er zu, nach Lösungen zu suchen. Weiter monierte Ulrike Riedl, dass ein Bus von Wiesau nach Mitterteich einige Minuten vor der Ankunft des Zuges aus Marktredwitz losfahre. Peter Zimmert versprach, dass die Fahrzeiten angepasst werden. Zugleich wies Zimmert darauf hin, dass die Bahn keinerlei Rücksicht auf Busanbindungen nehme. Hans Lugert forderte auch eine bessere Anbindung an das „Verkehrsnetz Großraum Nürnberg“. Peter Zimmert verwies auf entsprechende Überlegungen. Allerdings würde eine Beteiligung jährlich 100 000 Euro kosten. „Das ist eine politische Entscheidung“, so Zimmert.

AWO-Kreisgeschäftsführerin Angelika Würner bemängelte, dass es vielen Menschen mit Gehbehinderung nicht möglich sei, in die Busse einzusteigen. Alfred Meller von der RBO antwortete, dass aktuell alle eingesetzten Fahrzeuge behindertengerecht seien. „Hier sollte es keine Probleme geben.“ Weiter sei in jedem Bus ein Rollstuhlplatz vorhanden.

Erfreut zeigte sich Angelika Würner, dass die Freizeitbusse zur Eishalle gut angenommen würden. Sie warf die Frage auf, ob ein ähnliches Angebot auch für Fahrten ins Freibad möglich wäre. Peter Zimmert erwiderte, dass man versuchen werde, so viele Wünsche wie möglich ins neue Konzept einfließen zu lassen.

 

Der öffentliche Nahverkehr im Landkreis Tirschenreuth und speziell die Anbindung der Stadt Mitterteich standen jetzt im Mittelpunkt eines Infoabends. Mit dabei waren (von links) Bürgermeister Roland Grillmeier, Peter Zimmert vom Landratsamt, seine Mitarbeiterin Veronika Härtl, RBO-Projektleiter Thomas Huber und RBO-Vertreter Alfred Meller.

Quelle: Der Neue Tag – 08.03.2013