„Ich sehe täglich nach dem Rechten. Ich kümmere mich um sie“, erzählt AWO-Geschäftsführerin Angelika Würner und meint damit die 18 Flüchtlinge, die derzeit in einem Haus in der Martin-Zehendner-Straße untergebracht sind. Seit August ist Mitterteich für sie die neue Heimat.
Mitterteich. (jr) Gemeinsam mit Bürgermeister Roland Grillmeier besuchte Angelika Würner dieser Tage die vier Familien, die aus Syrien, Mazedonien, der Ukraine und dem Kosovo stammen. Grillmeier hatte süße Überraschungen und Windeln für die Kinder mitgebracht. Abschließend lud er die vier Familien zu einem Pizzaessen ein. Untergebracht sind die Flüchtlinge über einer Pizzeria, die Seyfi Kan betreibt. Der Gastwirt erhält viel Lob von Angelika Würner, kümmert er sich doch mit seiner Familie ausgesprochen rührend um die Mitbewohner des Anwesens. Ein sechsköpfiger Helferkreis bietet den Flüchtlingen regelmäßig Deutschkurse und Fahrdienste an. „Wir bräuchten aber noch weitere Ehrenamtliche“, berichtet Würner und verweist beispielsweise auf Besuche bei Behörden und Ärzten.
Grillmeier und Würner klopfen an der Tür einer Familie aus Syrien, deren drei Kinder die Kindergärten in der Stadt besuchen. Die Verständigung ist zwar etwas holprig, aber mit Händen und Füßen lässt sich schon etwas erreichen. Unterstützung findet Angelika Würner bei ihrer Mitarbeiterin Tatjana Schumacher, die sich ebenfalls mit viel Leidenschaft einbringt. Die vier Familien haben sich schon relativ gut in Mitterteich eingelebt; alle Kinder besuchen Kindergärten. Die AWO-Geschäftsführerin dankt in diesem Zusammenhang den Kindergärten der Stadt dafür, dass sie die Kinder so unkompliziert aufgenommen haben.
Die Arbeiterwohlfahrt übernimmt die soziale Betreuung der vier Familien, plant und macht Unternehmungen. „Das passiert alles ehrenamtlich.“ Angelika Würner freut sich, dass die Mitterteicher schon viele positive Kontakte mit den Flüchtlingen geknüpft haben. Die Arbeiterwohlfahrt betreut Flüchtlinge im ganzen Landkreis, in Brand, Neusorg, Fuchsmühl, Mitterteich, Kemnath, Hahneneggaten und Walbenreuth.
Bürgermeister Roland Grillmeier lobt nicht nur beim Besuch die Arbeiterwohlfahrt für die großartige ehrenamtliche Leistung und sichert die Unterstützung der Stadt zu, „falls etwas notwendig sein sollte“. Angelika Würner nutzt die Gelegenheit und bittet um dringend benötigte Kinderfahrzeuge (beispielsweise Bobbycars) oder auch Schlittschuhe für den Besuch der Eishalle. Wer davon etwas übrig hat, kann sich bei der Arbeiterwohlfahrt unter Telefon 09633/3888 melden.
Tatjana Schumacher wirbt um Verständnis für die Flüchtlinge, „nahezu alle haben traumatische Erlebnisse hinter sich“.
Quelle: Der Neue Tag – 24.11.2014