Tirschenreuth. Nach der Geburt eines Kindes sind Mütter oft überfordert mit der neuen Situation. Damit es dem Baby und der ganzen Familie gut geht, gibt es Frühe Hilfen.
Marianne Fütterer und Pia Kürschner von der Koordinierungsstelle Frühe Kindheit (KoKi) im Landratsamt haben das Netzwerk im Landkreis aufgebaut. Das Forum setzt sich aus verschiedenen Fachstellen zusammen, die bereits während der Schwangerschaft und später für Familien oder Alleinerziehende mit kleinen Kindern spezifische Unterstützungsmöglichkeiten anbieten.
Der fachliche Austausch und Möglichkeiten für eine noch bessere Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen der Jugend- und Gesundheitshilfe stehen bei jedem dieser Runden Tische im Mittelpunkt.
Vor allem Kinder- und Frauenärzte, aber auch Allgemeinärzte seien mit ihrer fachlichen Kompetenz wichtige Partner und können auch noch jederzeit im Netzwerk Frühe Hilfen mitarbeiten. „Sie sind oft erster Ansprechpartner für die schwangere Frau und später für die Familie mit Baby, so dass sie bei Bedarf an die anderen Fachstellen vermitteln können.“ Oft trete nach der Geburt eines Kindes rasch eine Überforderung der Mutter auf, die der Arzt erkennen und frühzeitig auf Hilfsangebote im Landkreis hinweisen könne. „So kann zum Beispiel Schlafmangel einer jungen Mutter sehr schnell zu einer psychischen Belastungssituation führen.“ Das KoKi-Netzwerk bietet hierfür verschiedene Möglichkeiten an.
Als ein Meilenstein in der Zusammenarbeit der verschiedenen Fachstellen konnte beim jüngsten Treffen die Netzwerkerklärung der Landkreise Tirschenreuth, Neustadt/WN und der Stadt Weiden vorgestellt werden. Damit dokumentieren die Kooperationspartner ihre Bereitschaft zum gemeinsamen Mitwirken. Im Mittelpunkt stehe das Ziel, junge Familien bei der Erziehungsverantwortung zu unterstützen und so die Chance für einen guten Start des Kindes ins Leben zu vergrößern.
Dazu sollen die Eltern über das Angebot der Frühen Hilfen informiert und dafür auch sensibilisiert werden. Informationen über das breite Angebot können Eltern selber aber auch jeder Arzt oder jede Hebamme bei den beiden Mitarbeiterinnen der KoKi erfragen. Oft sind die Möglichkeiten noch viel zu wenig bekannt.
Auch das Thema Asyl stand bei diesem Treffen im Mittelpunkt, da immer mehr Familien mit kleinen Kindern im Landkreis in Privatunterkünften betreut werden müssen. Auch bei dieser Personengruppe sei ein effektives Zusammenarbeiten der verschiedenen Stellen unerlässlich. Neben der Asylberatung der Caritas engagiere sich auch die AWO mit ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Das Sozialamt stehe als Ansprechpartner für alle finanziellen Fragen zur Verfügung, die KoKi könne auch hier Frühe Hilfen einsetzen oder bei weitergehendem Bedarf an den Allgemeinen Sozialdienst des Jugendamtes vermitteln. Die Schwangerenberatungsstellen könnten ebenfalls mit eingebunden werden.
Quelle: Der Neue Tag – 10.12.2014