Nicht mehr wegzudenken aus dem gesellschaftlichen Leben in Mitterteich ist das Mehrgenerationenhaus. Bei der verspäteten Fünf-Jahres-Feier gibt es nicht nur Glückwünsche von Staatsministerin Emilia Müller. Die Gäste erfahren auch allerhand Wissenswertes über die Einrichtung.
Zunächst war Geduld gefragt bei den Besuchern des Jubiläumsabends. Die Ministerin kam nämlich mit einstündiger Verspätung – Schuld waren Staus auf der Autobahn, wie sie betonte. MGH-Leiterin Gudrun Brill eröffnete das Programm des Abends und zeigte sich erfreut, dass das Mehrgenerationenhaus auch in den kommenden vier Jahren Fördermittel des Bundes erhält (wir berichteten). „Wir leben Zukunft, das ist für uns nicht nur ein Slogan“, versicherte Brill. Mit einer Fülle von Angeboten erreiche man Menschen aller Altersschichten. „Bei uns sind Jung und Alt gleichermaßen zu Hause.“ Die jüngste Besucherin sei gerade mal vier Monate alt, der älteste Besucher 93 Jahre. Gudrun Brill stellte die umfassenden Angebote des Hauses vor und bat darum, diese auch künftig zu nutzen.
Idealer Partner
Bürgermeister Roland Grillmeier sah in der Arbeiterwohlfahrt, die seit zwei Jahren Träger der Einrichtung ist, den idealen Partner für die Stadt. „Ihr habt das Haus mit neuem Leben erfüllt, durch euch ist unsere Stadt bunter geworden.“ Der Bürgermeister gab zunächst einen Rückblick auf die Entstehung des Mehrgenerationenhauses und machte deutlich, dass Mitterteich schon lange eine soziale Stadt sei. Erster Partner war die in Marktredwitz ansässige gfi, doch bald habe sich herausgestellt, dass ein Partner vor Ort besser geeignet wäre. So übernahm die Arbeiterwohlfahrt die Trägerschaft. Sie biete heute eine soziale und vor allem zentrale Anlaufstelle mit einer Vielzahl an Angeboten. „Es ist euch gelungen, viele Themen unter einem Dach zu vereinen. Ihr seid für viele Herausforderungen des täglichen Lebens die erste Anlaufstelle für die Menschen“, so Grillmeier. Sein Dank galt MGH-Leiterin Gudrun Brill sowie Sonja Haberkorn und Renate Krieglsteiner. An sie überreichte der Bürgermeister jeweils ein Porzellanhankerl.
Unverzichtbarer Baustein
Bayerns Sozialministerin Emilia Müller überbrachte die Glückwünsche der Bayerischen Staatsregierung und überreichte das Signet „Bayern barrierefrei“. Dieses Metallschild wird jetzt die Einrichtung zieren, die von Anfang an schon barrierefrei ist. Emilia Müller gab zu bedenken, dass die Welt immer unübersichtlicher werde und die Gesellschaft sich wandle. „Bayern ist das Land mit der besten Bevölkerungsprognose in ganz Deutschland. Wir sind Zuzugsland, und dies schon seit vielen Jahrzehnten, „eben weil wir vieles richtig gemacht haben“. Dennoch, so die Ministerin, stehe auch Bayern vor großen Herausforderungen. „Auch wir müssen Antworten auf die großen Fragen finden.“ Als einen wichtigen und unverzichtbaren Baustein bezeichnete die Ministerin in diesem Zusammenhang die Mehrgenerationenhäuser. „Sie sind Orte des Miteinanders, der Teilhabe und des bürgerschaftlichen Engagements. Sie schaffen Zusammenhalt und Lebensqualität“. Emilia Müller sah in den Mehrgenerationenhäusern auch die Antwort auf sich verändernde Familienstrukturen.
Die zentrale Lage des Mitterteicher Mehrgenerationenhauses am Marktplatz inmitten des Ortskerns sei geradezu vorbildlich, so Emilia Müller weiter. Die Einrichtung sei ein echter Anlaufpunkt für alle Generationen. Was in Mitterteich geleistet worden sei und auch weiter geleistet werde, sei bemerkenswert und zur Nachahmung empfohlen. Ausdrücklich dankte sie abschließend allen Mitarbeitern des Hauses sowie allen ehrenamtlichen Kräften. „Bleiben Sie weiterhin so engagiert für ein gutes Miteinander der Generationen.“
Weitere Grußworte sprachen der AWO-Landesvorsitzende, Professor Dr. Thomas Beyer, und AWO-Geschäftsführerin Angelika Würner, ehe ein kleiner Imbiss und ein Rundgang durch die Einrichtung folgten.