Motto: Arm in einem reichen Land – Landesvorsitzender Thomas Beyer fordert Chancengleichheit für alle
15 Prozent der Bevölkerung in Bayern gelten als arm oder von Armut bedroht. Manche Personengruppen sind noch stärker betroffen als der Durchschnitt. So tragen knapp 22 Prozent der Rentnerinnen und Rentner ein Armutsrisiko sowie nahezu 40 Prozent der Alleinerziehenden. Außerdem: „Wie viele Menschen im Freistaat wohnungslos sind, kann niemand genau beziffern, denn es gibt keine amtliche Wohnungslosenstatistik. Dieses statistische Instrument fordert die Arbeiterwohlfahrt ebenso wie Chancengleichheit für alle Menschen im Freistaat. Um das zu erreichen, ist die gesamte Bevölkerung gefragt. Deshalb bitten wir die Bürgerinnen und Bürger Bayerns, im Rahmen der AWO-Frühjahrssammlung um Spenden zur Unterstützung unserer sozialen Aufgaben“, erklärt der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern Thomas Beyer.
Damit dies gelingt, hält die AWO vielfältige Angebote vor. Mit manchen wie den Fachstellen zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit, der Schuldnerberatung und Kleiderläden wird Armut direkt bekämpft; mit anderen wie Kindertageseinrichtungen (Kitas) und Tagespflegeeinrichtungen wird indirekt dazu beigetragen, dass Armut gar nicht erst entsteht: Wenn Kinder betreut und Angehörige gepflegt werden, können Bürgerinnen und Bürger sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen nachgehen.
Armut ist laut Beyer kein Schicksal, das die Betroffenen hinzunehmen haben. Vielmehr verfestigt sich materielle Bedürftigkeit häufig über Generationen und ist in einem grundsätzlich reichen Bundesland wie Bayern besonders stigmatisierend, weil ausgrenzend. „Aus diesen Gründen brauchen von Armut betroffene oder bedrohte Menschen Unterstützung von außen, um den Teufelskreis zu durchbrechen“, sagt Beyer.
Die diesjährige Sammlung der Arbeiterwohlfahrt findet vom 5. bis 11. März statt. In dieser Zeit werden ehrenamtliche Sammlerinnen und Sammler an den Haustüren persönlich um Spenden bitten.