Begegnungsstätte für Jung und Alt

AWO-Kreisgeschäftsführerin Angelika Würner wartete in der Mitgliederversammlung der Arbeiterwohlfahrt Fuchsmühl mit Informationen aus dem Kreisverband auf. „Aktuell liegt unser Schwerpunkt in der Planung einer Tagespflege in unserem ,Haus der Pflege‘.“ Betont widmete sie sich in ihrem Grußwort dem Thema Mehrgenerationenhaus. Wörtlich sagte sie: „Die Mitterteicher Einrichtung wird hervorragend geführt und ist stets gut besucht. Viele denken aber, wir wären ein Cafébetrieb.“ Würner dementierte dies. Das Haus sei eine Begegnungsstätte für Jung und Alt. Vereine, Schulen und Kindergärten seien stets willkommen. Viele Leistungen würden kostenlos und zum Wohl der Bevölkerung erbracht.
Natürlich brauche man, neben einer Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern, auch ein Stammpersonal. „Auch unsere Mitarbeiterinnen, die die Einrichtung betreuen, wollen von dem, was sie verdienen, leben können.“ Die Lohnkosten zu erwirtschaften, sei aber nicht möglich, bedauerte Würner. „Selbstverständlich erhalten wir eine kleine Förderung. Wir werden auch vom Landkreis Tirschenreuth finanziell unterstützt“, machte die Kreisgeschäftsführerin deutlich.
Einnahmen erziele man durch die Bewirtung der Gäste, etwa bei Vorträgen. Das Erwirtschaftete reiche aber nicht, man sei auf einen Zuschuss angewiesen, bedauerte die Sprecherin. Gedeckt werde das Minus derzeit durch den Kreisverband. „Und genau dies wollen wir nicht länger tun“, machte Würner in aller Deutlichkeit klar.
Sie ließ anklingen, dass man die Probleme bereits mit Bürgermeister Roland Grillmeier erörtert habe. „Auch ihm liegt viel an der Weiterführung des Hauses.“ Weiter erklärte die Geschäftsführerin: „In der Vergangenheit war es immer so, dass wir auf die Stadt Mitterteich zählen konnten und ich denke, dies wird wieder so sein.“ Sie bat um Verständnis: „Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Wir werden aber ein Pressegespräch, zusammen mit dem Bürgermeister der Stadt Mitterteich und den Verantwortlichen der AWO, zu gegebener Zeit anberaumen.“ Viele Gerüchte seien im Umlauf, klagte Würner.
„Unsere Pflege mit unserem Pflegedienstleiter Michael König und seiner Stellvertreterin Daniela Wiesner an der Spitze läuft hervorragend“, betonte Würner an anderer Stelle. Die AWO könnte noch mehr Patienten betreuen, leider fehle es an qualifiziertem Fachpersonal. Das aber sei ein Problem, mit dem alle Pflegeeinrichtungen derzeit zu kämpfen hätten. „Durch die Ausbildung im eigenen Haus beziehungsweise die drei Pflegefachkraft-Auszubildenden versuchen wir dem Notstand entgegenzuwirken.“ Positive Bilanz zog Würner bei der Auslastung der Einrichtung „Betreutes Wohnen“: „Viele Menschen stehen auf der Warteliste.“ Besonders stolz sei man auf die mehr als 100 Mitarbeiter. „Ohne diese tollen Menschen könnten wir nicht so viel Gutes tun.“ Mit Blick auf die Kreisverbands-Neuwahlen im September sagte sie: „Lassen wir uns überraschen, wer künftig unser großes AWO-Schiff führen wird.“

Bild und Text: Werner Robl für onetz.de