Die Hoffnung und Zuversicht waren in der Jahreshauptversammlung greifbar. Ziel ist es, wieder Ruhe in den Kreisverband zu bringen. Diese Aufgabe ruht hauptsächlich auf den Schultern des Fuchsmühlers Edwin Ulrich, der die nächsten vier Jahre Kreisvorsitzender ist. Seine Stellvertreter sind Susanne Bittner (Wildenau), Helmut Plommer (Waldsassen) und Helmut Wildenauer (Fuchsmühl). Kassiererin ist Marianne Scheffler (Tirschenreuth) und Schriftführerin Maria Siller (Waldsassen).

Beisitzer sind die Ortsvorsitzenden Ramona Glowka, Renate Plommer, Brigitte Scharf, Marianne Scheffler, Angelika Würner und Max Zintl sowie die neugewählten Waltraud Gmeiner, Günter König, Erich Tilp und Bettina Sammet. Als Revisoren prüfen Anni Koller und Nicole Fürst die Kasse. Geleitet wurden die Neuwahlen von Bezirksvorsitzendem Siegfried Depold aus Pocking. Edwin Ulrich und Susanne Bittner stellten sich ausführlich den Delegierten vor, ehe die Kreisvorstandswahlen durchgezogen wurden.

Bürgermeister Roland Grillmeier eröffnete die Konferenz mit einem Grußwort. Er machte deutlich, dass die Arbeiterwohlfahrt und die Stadt Mitterteich viel verbinde. „Das Herz der AWO schlägt in Mitterteich, die Erfolgsgeschichte der AWO ist in Mitterteich zu Hause, die AWO ist unser Partner.“ Der Bürgermeister betonte, dass die Stadt immer ihren finanziellen Verpflichtungen nachgekommen sei. Das Mehrgenerationenhaus sei Anlaufstelle für mehr als 5000 Menschen im Jahr. Grillmeier betonte: „Ich habe dem damaligen Kreisvorsitzenden Thomas Döhler deutlich gemacht, dass die Stadt bereit ist, mehr zu leisten, um diese sinnvolle und gemeinsame Einrichtung weiterzuführen. Also lasst uns reden.“ Grillmeier betonte zum Schluss, dass sein erster Ansprechpartner in Sachen Mehrgenerationenhaus die Arbeiterwohlfahrt bleibe. „Sollte sich die AWO aber zurückziehen, wird es eine neue Lösung geben.“

Die Ortsverbände Waldsassen, Tirschenreuth und Steinmühle hatten die außerordentliche Kreiskonferenz am Sonntag im „Haus der Pflege“ in Mitterteich einberufen. Stellvertretender Kreisvorsitzender Edwin Ulrich erinnerte an die ordentliche Kreiskonferenz am 13. April in Erbendorf. Schon damals hätten die Probleme mit dem Mitterteicher Mehrgenerationenhaus im Mittelpunkt gestanden. Am 14. Mai habe der Vorstand nach intensiver Diskussion mehrheitlich beschlossen, den Mietvertrag für das Mehrgenerationenhaus fristgemäß zum Jahresende zu kündigen. Ende Mai und Anfang Juni hätten die beiden stellvertretenden Kreisvorsitzenden Alfred Schuster und Brigitte Scharf ihre Ämter zur Verfügung gestellt. Am 8. Juni habe auch Kreisvorsitzender Thomas Döhler sein Amt aufgegeben. Ulrich betonte, dass auch er gefragt worden sei, ob er nicht sein Amt zur Verfügung stellen wolle. „Meine Antwort war damals, wir können doch nicht alle zurücktreten, da der Kreisverband dann führungslos und handlungsunfähig geworden wäre.“ Er habe um ein Gespräch mit dem zurückgetretenen Kreisvorsitzenden gebeten. Ulrich: „Leider kam diese Unterredung bis heute nicht zustande.“ Als einziger im Amt verbliebener Funktionär des engeren Kreisvorstands sah sich Ulrich in der Pflicht, zu bleiben. „Mir war es wichtig, ein Signal zu setzen für unsere Mitarbeiter.“ Ulrich entschuldigte sich bei Mitterteichs Bürgermeister Grillmeier, dass er auf sein Gesprächsangebot nicht eingegangen sei. Aber laut Satzung sei gar nicht berechtigt gewesen, alleine Verhandlungen zu führen. In einer außerordentlichen Vorstandssitzung am 10. Juli wurden die Rücktritte nochmal ausführlich diskutiert. Dabei wurde auch beschlossen, einen Mitarbeiterbrief zu verfassen, der dann durch die Geschäftsführerin an die Mitarbeiter weitergeleitet worden ist. Abschließend dankte Ulrich der Geschäftsleitung und der Verwaltung mit Angelika Würner an der Spitze. Weiterer Dank galt Pflegedienstleiter Michael König, dem Mobilen Sozialen Hilfsdienst, allen Mitarbeitern und den ausgeschiedenen drei Kreisvorstandsmitgliedern. Sie hätten immer mit bestem Wissen und Gewissen für die Arbeiterwohlfahrt gearbeitet.

AWO-Geschäftsführerin Angelika Würner gab den Geschäftsbericht für den Zeitraum von April bis August dieses Jahres. Dabei bedauerte sie, dass in all dem Trubel das 35-jährige Bestehen der Ambulanten Krankenpflege untergegangen sei. Dank galt der ehemaligen Pflegedienstleiterin Maria Siller, die diese aus der Taufe gehoben hat. Ausdrücklich dankte sie dem Team des Mehrgenerationenhauses mit deren Leiterin Gudrun Brill. „Ich danke Ihnen, Sie haben trotz der erschwerten Bedingungen den allgemeinen Betrieb des Hauses aufrechterhalten.“ Würner zeigte sich irritiert über die umfangreiche Medienberichterstattung. „Egal, welche Kompromisse geschlossen werden, der Ruf des Hauses ist dahin. Ich sehe keinen Sinn in der Fortführung des Mehrgenerationenhauses.“ Sie bedauerte dass die Diskussionen in der Öffentlichkeit geführt wurden und nicht intern im Vorstand.

Laut Würner macht das Mehrgenerationenhaus jährlich einen Verlust von 60 000 Euro. Wie es weitergehen soll, wird der neue Kreisvorstand in Gesprächen mit der Stadt Mitterteich zu entscheiden haben.

AWO blickt wieder nach vorn

Mit dieser Mannschaft geht der Kreisverband des Arbeiterwohlfahrt die Zukunft an.In den kommenden vier Jahren tragen diese Frauen und Männer Verantwortung. Geführt wird der Kreisverband von Edwin Ulrich (erste Reihe, Vierter von links). Dem neuen Vorstandsteam gratulierten Bezirksvorsitzender Siegfried Depold (rechts), AWO-Kreisgeschäftsführerin Angelika Würner (Zweite von rechts) sowie Bürgermeister Roland Grillmeier (links).

Bild und Text: jr für onetz.de