Neu positioniert hat sich der AWO-Betreuungsverein, der 2015 gegründet wurde. Nachdem im vergangenen Jahr der bisherige Vorsitzende Thomas Döhler von all seinen Ämtern zurückgetreten war, fanden jetzt im „Haus der Pflege“ Neuwahlen statt.

In den kommenden vier Jahren steht Jürgen Kirchmann an der Spitze des Vereins, seine Stellvertreterin ist Angelika Würner. Schriftführerin Sindy Hermann (neu), Kassiererin Sabine Kirchmann, Beisitzer sind Annalena Fink-Haydari und Hannelore Bienlein-Holl (neu), Kassenrevisorin Marianne Scheffler. Kirchmann ist aktuell auch Betriebsratsvorsitzender der AWO.

AWO-Kreisgeschäftsführerin und stellvertretende Vorsitzende des Betreuungsverein, Angelika Würner, eröffnete die Jahresversammlung. Der Verein zählt derzeit 25 Mitglieder. Mit den Vorsitzenden hatte der Betreuungsverein bislang kein Glück. Im Dezember 2017 traten Tatjana Helgert und Juni vergangenen Jahres Thomas Döhler vom Amt zurück.

Im Vereinsregister komplett

Die jetzigen Neuwahlen waren notwendig geworden, auch um im Vereinsregister wieder komplett eingetragen zu sein. Angelika Würner berichtete, dass seit vergangenem Jahr wieder Betreuungen übernommen werden konnten, weil der Verein einen Sozialpädagogen eingestellt hat. Derzeit betreuen Annalena Fink-Haydari und Alfred Schuster berufsmäßig sieben Personen. Würner selbst hat zwei Betreuungen im ehrenamtlichen Bereich laufen. Die berufsmäßigen Betreuungen, so die Vorstandssprecherin, hätten natürlich positive Auswirkungen auf die Finanzen des Vereins.

Seit neuestem hat der Verein durch das neue Bundesteilhabegesetz, das seit Jahresbeginn in Kraft ist, mit der Bürokratie zu kämpfen. „Außer viel Bürokratie und Papierkram konnte ich bislang noch keinen Nutzen feststellen“, so die Kritik.

Angelika Würner informierte die Mitglieder, dass sie eine Check-Liste in leichter Sprache hat ausdrucken lassen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte sie. Weiter informierte Frau Würner, dass sie in der Vergangenheit mit mehreren Menschen Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten erarbeitet und ausgefüllt hat.

Neue Betreuungen das Ziel

Als Ziel für die Zukunft nannte Frau Würner das Bestreben, neue Betreuungen zu erreichen. Weiter sollen Infoveranstaltungen zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht durchgeführt werden. Weiteres Ziel ist die Mitgliederwerbung. Ausdrücklich betonte sie, dass es ein Privileg ist, Menschen helfen zu dürfen. „Mich erfüllt diese Tätigkeit mit Freude.“ Die Berichte von Kassenverwalterin Sabine Kirchmann und Revisorin Marianne Scheffler wurden mit Genugtuung zur Kenntnis genommen.

Bürgermeister Roland Grillmeier begrüßte ausdrücklich, wie schon bei der Gründung 2015, die tolle Idee zur Vereinsgründung, um professionelle Betreuungen durchführen zu können. „Menschen brauchen in ihrer Not Unterstützung und Hilfe, diese kann der Verein gewähren. Die AWO hat ein Herz für die Menschen“, sagte Grillmeier, der sich dankbar zeigte, dass es im Verein weiter geht. Er gratulierte dem neuen Vorstandsteam und hoffte, dass dem Verein nun weitere Betreuungen zugewiesen werden.

Bezüglich des Bundesteilhabegesetzes forderte der Bürgermeister praktikable Lösungen und den Abbau der Bürokratie. „Das Teilhabegesetz sollte mit Maß und Ziel umgesetzt werden, da muss noch einiges gerade gerückt werden.“ Abschließend wünschte er sich, dass die große Politik diesbezüglich vernünftige Lösungen findet. „Ich danke der Arbeiterwohlfahrt, dass sie sich für den Menschen einsetzt, arbeiten wir weiter daran, für die Menschen.“

Der neue Vorsitzende Jürgen Kirchmann stimmte der Zielsetzung des Vereins ausdrücklich zu. Zudem will er weitere Informationen über eine ehrenamtliche Betreuung einholen und diese dann auch weitergeben. Wichtig waren ihm die Voraussetzungen dafür und welche Vorgaben zu beachten sind.

Mit Jürgen Kirchmann in eine ruhigere Zukunft

Mit dieser Mannschaft geht der 2015 gegründete AWO-Betreuungsverein in die kommenden vier Jahre. Mit dabei sind (von links) Sabine Kirchmann, Angelika Würner, Vorsitzender Jürgen Kirchmann, Sindy Hermann, Annalena Fink-Haydari, Hannelore Bienlein-Holl und Bürgermeister Roland Grillmeier.

Bild & Text: Josef Rosner für onetz.de