„Wir sind verpflichtet, die Gesetzeslage umzusetzen und stehen in der Verantwortung der Patienten und Kunden. Vulnerable Gruppen müssen geschützt werden“, erklärt Heike Laube, Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbands. Auch bei der AWO gibt es eine hohe Impfquote: „Wir sind bei 97 Prozent“, sagt Pflegedienstleiter Michael König. In der ambulanten Pflege würden derzeit 320 Patienten betreut. „Betroffen sind auch Mitarbeiter von ,Essen auf Rädern‘, Hauswirtschaft und in Teilen die Verwaltung“, berichtet Laube. Doch auch hier sind die Vorgaben, wer alles unter die einrichtungsbezogene Impfpflicht fällt, noch unscharf. „In unserem AWO-Laden in Kemnath gibt es auch das Pflegebüro.“ So teilen sich die Mitarbeiter des Geschäfts und Büros Räume wie Toiletten. „Wir wissen aber nicht, ob die Mitarbeiter des Ladens unter die Impfpflicht fallen.“ Deshalb seien Führungskräfte ständig im Kontakt mit dem Gesundheitsamt. „Doch die Mitarbeiter dort müssen selbst oft erst nachfragen, was gilt“, sagt König. Es müsse viel recherchiert werden. Laube stehe zudem in Kontakt mit anderen Einrichtungen.

Nach aktuellem Stand sind bei der AWO 90 von 100 Mitarbeitern von der Impfpflicht betroffen. „96 Prozent davon können einen Nachweis erbringen.“ Michael König berichtet von einer Mitarbeiterin, die wegen der Impfpflicht sicher aufhören werde. Bei weiteren fünf Personen, sei die Lage unklar. Über Gespräche werde versucht, Mitarbeiter mitzunehmen. Laube könne sich vorstellen, dass sich Unentschlossene letztlich für die Impfung entscheiden, da diese weiter im Beruf bleiben möchten.

Auf die AWO komme ein erheblicher Mehraufwand zu: „Wir wollen gesetzeskonform handeln. Wir wünschen uns, dass politisch klargestellt wird, was ,einrichtungsbezogene Impfpflicht‘ heißt“, betont Laube. Aktuell führe die Situation eher zur Verunsicherung von Mitarbeitern.