„Helfen im Zeichen des roten Herzen ist in“, dies stellte AWO-Bezirksvorsitzender Siegfried Depolt am Freitag bei der kirchlichen Segnung des neuen „AWO-Haus der Pflege“ fest. Kreisgeschäftsführerin Hannelore Bienlein-Holl freute sich über die „jüngste Tochter“ in der AWO-Familie.

Die Ambulante Krankenpflege in der Arbeiterwohlfahrt des Landkreises wurde 1984 gegründet und platzte zwischenzeitlich aus allen Nähten. „Unsere Tochter bezahlt zwar keine Gewerbesteuer, aber die Stadt profitiert über die Lohnsteuern“, zeigte sich die Sprecherin sicher. Aufgewertet werden soll auch das Image Mitterteichs als „Soziale Stadt“.

Fast 40 Pflegekräfte und die Verwaltung sind in dem ehemaligen Höftmann-Gebäude an der Marktredwitzer Straße beheimatet. Dank zollte sie Architekt Heinz Schaller, der mit viel Umsicht, Sinn für das Schöne und das Machbare, ein wunderschönes Domizil geschaffen habe. Bienlein-Holl war sich sicher: „Unsere Jüngste ist vielseitig talentiert und lässt gegebenenfalls auch noch Zuwachs zu.“

Abschließender Dank galt dem AWO-Kreisverband und den Ortsvereinen, die mit ihrer finanziellen Unterstützung diese Investition erst möglich machten. Kreisvorsitzender Erich Köllner dankte seiner Geschäftsführerin für die Initialzündung zu diesem Projekt sowie Mitarbeiter Franz Philipp, der sogar in seiner Freizeit dafür gearbeitet hat. „Er kennt das Haus in- und auswendig.“

Bürgermeister Roland Grillmeier zitierte einen AWO-Leitspruch: „Man sieht mit dem Herzen gut.“ Er erkenne viele kreativen Ideen von Hannelore Bienlein-Holl, die jetzt verwirklicht wurden. „Für die Sozialstadt Mitterteich ist jetzt das ,AWO-Haus der Pflege‘ das i-Tüpfelchen.“ Abschließend gratulierte er zum Mut zu dieser Investition und überreichte Landkreis- und Stadtwappen.

MdL Annette Karl nannte das neue Haus einen wichtigen Baustein in Zeiten des demografischen Wandels. Sie überbrachte die Glückwünsche des Landesvorsitzenden Dr. Thomas Beyer. Im neuen Haus sah sie die Basis für die Pflegekräfte, auch erstklassige Arbeit leisten zu können. „Sie stellen Menschlichkeit und Miteinander in den Mittelpunkt.“

SPD-Kreisvorsitzender Rainer Fischer wünschte sich, dass den Hilfesuchenden jene Hilfe zuteil werde, die sie hier erwarteten. AWO-Bezirksvorsitzender Siegfried Depolt zeigte sich überwältigt und stolz auf seine Tirschenreuther AWO-Familie. Der Kreisverband sei einer der wichtigsten im Bezirk Oberpfalz-Niederbayern. Er wünschte sich, dass das Image der Pflegedienstleistungen in der Gesellschaft besser werde. „Hier wird Arbeit am Menschen geleistet.“

Architekt Heinz Schaller blickte kurz auf den Bauablauf zurück. „Einzig die frühere Personaltoilette konnte erhalten werden, alles andere ist neu.“ An Kreisvorsitzenden Erich Köllner überreichte er den Schlüssel zum Gebäude in Form einer Torte.

Den kirchlichen Segen spendeten Geistlicher Rat Alfons Vollath und sein evangelischer Kollege Klaus Göpfert. Pfarrer Vollath, der selbst seit vergangenem Jahr im „Betreuten Wohnen“ der AWO wohnt, zollte höchstes Lob für die Leistungen. „Immer, wenn am Morgen eine Krankenschwester reinkommt, geht die Sonne auf.“

Pflegedienstleiterin Maria Siller: „Es liegt an uns, das Haus mit Leben zu erfüllen. Und wir werden dies auch tun.“ Den Abschluss fand die Feier mit einem von Hannelore Bienlein-Holl getexteten Lied „Heute zieht die Pflege ein“, gesungen von ihren Mitarbeiterinnen. Musikalisch umrahmte Albin Zeitler auf seiner Drehorgel die Feierstunde.

Quelle: „Der Neue Tag“ – 02.04.2011