Bei einem Kaffeeklatsch im „Gleißner Café und Restaurant“ begrüßten sich die Mitglieder des AWO-Ortsverbandes erstmals nach neun Monaten wieder zu einer ersten Zusammenkunft.
„Ich habe viele unserer Mitglieder seit Monaten nicht mehr gesehen“, sagt Marianne Scheffler. Sie sitzt gemeinsam mit AWO-Freundinnen und -freunden im „Gleißner Café & Restaurant“ und ist glücklich über jedes der bekannten Gesichter, die von der Tür hereinkommen.
Die AWO-Ortsvereinsvorsitzende hat zu diesem ersten Kaffeeklatsch seit dem Lockdown eingeladen. Was sie sehr freut: Gleich fürs erste Mal nach langer Auszeit haben sich immerhin 38 Interessierte angemeldet. Das zeige, dass die Frauen und Männer sich auf das Wiedersehen und ein gemeinsames Treffen sehr freuen würden, sagt sie.
Immer wieder mal Angst
Marianne Scheffler erinnert an die zurückliegenden Monate, wo sie immer wieder einmal auch viel Angst hatte. „Am 9. März 2020 waren wir noch im kleinen Pfarrsaal zusammen und dachten, wir würden uns vor Corona gewiss nicht fürchten“, denkt sie zurück.
Das war die Zeit, als der erste Lockdown den Landkreis fest im Griff hatte und die Heimat beinahe weltweit zur Schlagzeile wurde wegen der vielen Corona-Fälle. Und das sei auch das Aus für viele bereits geplante Veranstaltungen gewesen. „Wir haben es dann zumindest am 17. September geschafft, einen Busausflug nach Pechbrunn zu organisieren.“ „Jetzt haben wir schon den Krieg miterleben müssen. Jetzt kommt das auch noch.“ Solche und andere Stimmen hörte Marianne Scheffler während des Lockdowns häufig. Allerdings nur am Telefon, denn Treffen seien nicht mehr möglich gewesen. Sie habe dann Rundrufe angeregt. „Und wir haben das durchgezogen, damit wir wenigstens einigermaßen mitbekommen, wie es allen geht“, erzählt sie weiter.
Gott sei Dank seien unter den Mitgliedern nur sehr wenig an Corona erkrankt. Jedoch musste man auch zwei Todesfälle beklagen. Die Stimmung unter den anwesenden Frauen ist unterschiedlich. Zu den stillen Monaten, oftmals allein, haben alle ihre eigenen Geschichten. Anni Hayden erzählt von ihrer Zeit auf der Eckbank, als ihre Schwiegertochter nicht weiter als bis an die Zimmertür zu ihr hereingekommen sei. „Ich war sehr oft allein.“ Einkaufen sei sie immer nur am Abend gegangen. Und manchmal sei sie auch ganz allein im Supermarkt gewesen.
Für feste Pläne noch zu früh
Reingesteigert in Angst und Schrecken habe sie sich aber nicht, sagt die Tirschenreutherin weiter. „Das hätte auch nichts geändert.“ Das erste Kaffeekränzchen will Vorsitzende Marianne Scheffler auch nutzen, um in die Zukunft zu schauen. „Wir wollen wieder Ausflüge machen“, hofft sie auf bessere Zeiten. Für feste Pläne sei es aber noch zu früh. Man müsse abwarten. Wenigstens konnten die AWO-Mitglieder den Kaffeetreff gemeinsam genießen und waren damit erst einmal zufrieden.
Wie es weitergeht mit den immer schönen Veranstaltungen der AWO wird die Zeit und Situation mit sich bringen. Insgesamt war die Veranstaltung nicht nur wegen des Beisammenseins ein schöner Erfolg, denn Marianne Scheffler konnte gegen Ende zwei neue Mitglieder im Ortsverein willkommen heißen.
Bilder & Text: ubb für onetz.de